Bau des Radschnellwegs RS6 begonnen: 25 Kilometer Verbindung nach Emmendingen und Waldkirch

Bau des Radschnellwegs RS6 begonnen: 25 Kilometer Verbindung nach Emmendingen und Waldkirch
Bau des Radschnellwegs RS6 begonnen: 25 Kilometer Verbindung nach Emmendingen und Waldkirch

Mit einem offiziellen Spatenstich haben Freiburger Stadtverwaltung und Land heute den Bau des Radschnellwegs RS6 eingeläutet. Die rund 25 Kilometer lange Strecke soll Freiburg mit Waldkirch und Emmendingen verbinden und als durchgehende, sichere Verbindung für Pendelnde, Schülerinnen und Schüler sowie Freizeitradlerinnen dienen. Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten Oberbürgermeister Martin Horn, Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Carsten Gabbert.

Projekt und Bedeutung

Der RS6 ist als Radschnellweg konzipiert und erfüllt demnach hohe Qualitätsanforderungen wie breite Wege, möglichst geringe Steigungen, Trennung von Fuß- und Radverkehr und wenige Haltepunkte. Oberbürgermeister Martin Horn betonte, dass das Projekt die Grundlage dafür schaffe, dass Menschen im Umland das Fahrrad auch für längere Strecken nutzen. Ein ausgebautes Radnetz entlaste Straßen und Schiene und trage zum Klimaschutz bei. Horn dankte ausdrücklich der Landesförderung, ohne die das Vorhaben nicht realisierbar wäre.

Verkehrsminister Winfried Hermann verwies auf die verkehrliche Bedeutung des RS6 für das nördliche Freiburg. Eine durchgehende, sichere und komfortable Radverbindung mit breiten Wegen und wenigen Kreuzungen könne den Alltag vieler Menschen erleichtern, sagte er. Mit dem heutigen Baustart beginne die Umsetzung des ersten Abschnitts eines insgesamt größeren Projekts.

Streckenverlauf und Zuständigkeiten

Der RS6 verläuft Y förmig. Aus der Freiburger Innenstadt führt die Trasse nördlich bis nach Gundelfingen, dort teilt sie sich in eine Nordweststrecke nach Emmendingen und eine Nordoststrecke nach Waldkirch. Von der Gesamtstrecke liegen nach Angaben der Verwaltung rund 21 Kilometer außerhalb des Freiburger Stadtgebiets. Diese Abschnitte plant und baut das Regierungspräsidium Freiburg im Auftrag des Verkehrsministeriums Baden Württemberg. Die etwa 4,2 Kilometer lange Verbindung von der Innenstadt bis zum Knotenpunkt Wildtalstraße Höheweg fällt in die Verantwortung der Stadt Freiburg.

Abschnitt A in Freiburg: Gestaltung, Folgen für den Verkehr und Zeitplan

Der Freiburger Teil wird in mehreren Abschnitten gebaut. Abschnitt A beginnt am Leopoldring und führt über circa 2,5 Kilometer durch die Stadtteile Neuburg und Herdern in nördlicher Richtung. Die Trasse verläuft unter anderem durch die Jacob Burckhardt Straße, die Stadt Straße, die Weiherhof Straße, die Schlüssel Straße, die Richard Straße, die Händel Straße und die Hinterkirchstraße bis zur Kreuzung Burgdorfer Weg. Dort ist eine bevorrechtigte Fahrradstraße geplant, die durchgängig mit einer grünen Begleitlinie markiert und durch einen Sicherheitstrennstreifen von den Parkplätzen abgegrenzt wird. Zudem sind Radzählstellen und Reparaturstationen vorgesehen.

Auf der Achse hat der Fußverkehr durchgängig Vorrang. Im Abschnitt A sollen vier Zebrastreifen und 22 barrierefreie Querungshilfen entstehen. Neu geplant sind außerdem 21 sogenannte Gehwegüberfahrten, bei denen der Gehweg auf Straßenhöhe geführt wird, um das Tempo des Kraftfahrzeugverkehrs zu reduzieren. Solche Überfahrten sind unter anderem an den Einmündungen Ludwigstraße, Hochmeisterstraße, Hansastraße und Starkenstraße vorgesehen. Parkplätze am Gehweg sollen entfallen, um sichere Schulwege zum Friedrichsgymnasium, zum Droste Hülshoff Gymnasium und zu den beiden Weiherhofschulen zu schaffen.

Die Umgestaltung zielt auch darauf ab, den Autoverkehr unattraktiver zu machen. Geplant sind drei neue Einbahnstraßen und drei Durchfahrtssperren. Zur Klimaanpassung werden 16 neue Straßenbäume gepflanzt und rund 2000 Quadratmeter versiegelt Fläche entsiegelt. Regenwasser soll künftig gezielt in entsiegelte Flächen geleitet und dort versickern können.

Abschnitt A soll bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Die Kosten werden mit rund 5,7 Millionen Euro angegeben. Im Zuge der Bauarbeiten werden außerdem mehrere Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut, darunter Stadtgarten, Hochmeisterstraße, Starkenstraße, Sandstraße und Richard Straße. Freiburg kann für das Vorhaben mit einer Landesförderung von bis zu 75 Prozent rechnen.

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