
Der Stuttgarter Gemeinderat hat am 4. Dezember die Ausweitung des städtischen Parkraummanagements beschlossen. In zwei Stufen zum 1. Oktober 2027 und zum 1. April 2028 sollen in sechs Stadtbezirken bestehende Bereiche erweitert und neue Teilgebiete eingeführt werden. Nach Angaben der Stadt werden so rund 8.700 weitere öffentliche Stellplätze mit Bewohnerparkregelung bewirtschaftet.
Beschluss und betroffene Gebiete
Die Maßnahme umfasst sowohl Neuzeichnungen von Parkraumgebieten als auch Erweiterungen vorhandener Zonen. In Bad Cannstatt werden erstmals die Teilgebiete Ca10 mit den Wohngebieten Altenburg und Birkenäcker, Ca11 Hallschlag und Ca12 Burgholzhof eingeführt. Das bestehende Gebiet Ca4 wird um den Bereich NeckarPark vergrößert. Die bisherigen Teilgebiete Ca6 und Ca8 werden zusammengeführt und nach Norden bis zur Schmidener Vorstadt erweitert.
In Birkach soll ein eigenes Parkraumgebiet Bi1 Birkach Süd entstehen. Plieningen erhält zwei neue Teilgebiete, Pl1 zwischen Paracelsusstraße und Körsch sowie Pl2 Steckfeld und Chausseefeld, um Belastungen in den Wohngebieten rund um die Universität Hohenheim zu verringern. Im Stadtbezirk Nord kommen N7 Weißenhof und N8 Relenberg hinzu, das bestehende Gebiet N5 wird nördlich bis zur Mönchhalde ausgeweitet.
In Untertürkheim entsteht das neue Teilgebiet U3 Wallmersiedlung, während die Gebiete U1 und U2 zusammengelegt und in Richtung Benzviertel und den südlichen Bereich Gehrenwald erweitert werden. In Vaihingen werden die Teilgebiete V4 Rosental, V5 Vaihingen Mitte Heerstraße und V6 Schranne Endelbang eingeführt. Das bestehende Teilgebiet V1 wird nach Norden hin bis zum Bereich Robert Leicht Straße, Paradiesstraße und zur Gäubahn ergänzt. Detaillierte Karten und die Gemeinderatsvorlage sind laut Stadt verfügbar.
Verwaltung, Technik und Haushalt
Für die Umsetzung fällt zusätzlicher Personalbedarf an. Betroffen sind das Amt für öffentliche Ordnung insbesondere in der Verkehrsüberwachung, das Tiefbauamt und die Stadtkämmerei. Über die Stellen werden im Rahmen des Stellenplanverfahrens 2026/2027 entschieden. Außerdem sind Investitionen in neue Parkscheinautomaten vorgesehen. Die Automaten entsprechen dem aktuellen technischen Stand und ermöglichen unter anderem digitale Kennzeicheneingabe und bargeldlose Zahlung.
Die Mittel für Sachkosten, Planungsleistungen und Investitionen sollen im Doppelhaushalt 2026/2027 berücksichtigt werden. Die Stadt rechnet mittelfristig damit, dass die erwarteten Einnahmen die notwendigen Ausgaben übersteigen. Bestehende Parkraumgebiete sollen fortlaufend evaluiert und verbessert werden.
Ziele, Rechtsgrundlage und erwartete Wirkung
Das Parkraummanagement ist Teil übergeordneter Konzepte wie dem städtischen Klimamobilitätsplan und wird in Stuttgart seit 2011 eingesetzt. Aktuell bewirtschaftet die Stadt mehr als 40.000 öffentliche Parkplätze. Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung im Oktober 2024 gibt den Kommunen nach Aussage der Verwaltung mehr Spielraum, Parkraummanagement auch präventiv einzuführen und größere Teilgebiete zu bilden.
Die Stadt sieht in der Ausweitung einen Beitrag zur Entlastung von Anwohnerinnen und Anwohnern, zur Ordnung des Straßenraums und zur Reduzierung verkehrsbedingter Emissionen. Nach Berechnungen der Verwaltung können die zusätzlichen Maßnahmen jährlich etwa 600 Tonnen CO2 einsparen.
Die Gemeinderatsvorlage und weiterführende Informationen zum Parkraummanagement sind nach Angaben der Stadt online abrufbar.
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